Kapelle St. Jakob Bösegg

Aus den mündlichen Überlieferungen und schriftlichen Dokumentationen geht hervor: zuerst ein Pimpernussbaum mit einem Helgenstöcklein, dann eine schlichte Kapelle und 1949 der Bau der heutigen Kapelle.

Die Güter auf Bösegg gehörten einst den Freiern von Grünenberg, deren Burg bei Melchnau stand. Sie hatten in unserer Gegend reichen Besitz. Ritter Rudolf von Grünenberg schenkte 1314 dem Kloster St. Urban seine Wiesen auf Bisegg. Das ist die erste urkundliche Erwähnung der Bisegg, deren Name im Laufe der Zeit sich in Bösegg umwandelte.

 

Die alte Kapelle (vor 1948) war ein schmuckloser, rechteckiger Bau mit einem Satteldach und war über 200 Jahre alt und entsprechend nagte der Zahn der Zeit an ihr.

Den Stein ins Rollen für einen Neubau brachte der Ausflug des Kirchenchores 1946, an dem der schlechte Zustand der Kapelle festgestellt wurde.


Mit Beschluss vom 9. Januar 1949 hat die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung den Neubau der Kapelle beschlossen und einen Beitrag von Fr. 5'000.- der Kirchgemeinde genehmigt. Die restlichen Baukosten wurden durch Spenden und viel Fronarbeit finanziert.

 

Architekt O. Dreyer aus Luzern plante die heutige Kapelle. Gebaut und errichtet wurde diese in nur knapp 5 Monaten. Die feierliche Weihe der Kapelle fand am 23. November 1949 durch Bischof Franziskus von Streng statt.

 

Die Pieta im Chor stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts und auch die übrigen Bilder und Votivtafeln stammen aus der alten Holzkapelle.

Ein Wirt verfolgt drei unschuldige fromme Jakobspilger wegen vermeintlichem Diebstahl. Der eine Pilger wird gehängt, lebt aber 32 Tage am Galgen frisch und gesund ohne Speis und Trank. Die zwei weiteren Pilger verrichten ihre Andacht bei St. Jakobus. Drei gebratene Hühner des Richters fliegen fort. Am Ende kommen die drei Pilger frisch, gesund und glücklich wieder in ihrem Heimatland an.

 

Die St. Jakobskapelle – auch «Buchweh-Chäppeli» genannt – war noch bis in die 1930er Jahre im südlichen Luzerner Hinterland als Wallfahrtsort bekannt.

 

Die «Bibernüssli» vom Pimpernussbaum wurden mit nach Hause genommen. Am besten aber war es, wenn man aus den Pimpernüssen einen Rosenkranz herstellte.

Die Willisauer machten früher am Markustag (25. April) einen Bittgang zur St. Jakobskapelle auf der Bösegg.

 

Jolanda Blum, Jakobswege durch die Schweiz, 1997

Der Jakobustag ist am 25. Juli. Die Pfarrei Willisau feiert jeweils abends einen Gottesdienst in der Jakobskapelle auf Bösegg. Gleichzeitig wird das Gedächtnis der Corporis-Christi-Bruderschaft für die verstorbenen Wohltäter der Jakobskapelle Bösegg gehalten. Anschliessend an den Gottesdienst serviert die Bruderschaft Wurst, Brot, Bier, Kaffee und Kuchen.

Die Glocke stammt aus der alten Kapelle und trägt die Inschrift «1722 Peter Küpfer D. S. M. : Z O»

Die Kapelle St. Jakob Bösegg steht der Kirchgemeinde für Gottesdienste, Andachten und andere kirchliche Veranstaltungen zur Verfügung.

 

Die Kapelle bietet Platz für 46 Personen und ist für Wallfahrten, Taufen, Hochzeitsfeiern geeignet. Nach Möglichkeit wird die Kapelle auch in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt, z. B. für Bildung, Konzerte, Vereinsproben usw.

 

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